ZwischenZeitZentrale Bremen

DiscART - Kunst bis zum Ende 2020

Eintrag von am 02.10.2020

Bildschirmfoto 2020 10 02 um 16.11.18

Temporäre Street Art Ausstellung in der ehemaligen Coca-Cola Fabrik Bremen Hemelingen 

Hintergrund 

Das Coca-Cola-Gelände in Bremen-Hemelingen wird zum Ende des Jahres 2020 abgerissen. Bis dahin steht ein riesiges Areal ungenutzt leer, welches von Künstler*innen als kreativer Raum für Entfaltung und Gestaltung genutzt werden kann. In Bremen gibt es nahezu keinen legalen Raum, um im urbanen Raum künstlerisch tätig zu werden und vor allem Graffiti-Kunst zu zelebrieren. Hier soll ein solcher temporärer Raum geschaffen werden und auf komprimierter Fläche als Ausstellungsmöglichkeit dienen. 

Ausstellungskonzept 

Wir möchten thematisch auf Vielfalt setzen. Das heißt, dass möglichst viele verschiedene Stile aus Streetart, Graffiti & Installationen vereint werden sollen. Das Ziel ist hierbei, bewusst einen Kontrast und eine Veränderung je Kunstwerk erkenntlich zu machen. 

Künstler*innen sollen mit einem sogenannten „Call“ aufmerksam gemacht werden. Hierfür wird es einen Aufruf auf unserer Homepage, dem Instagram Kanal, sowie in Zeitungen geben. Kriterien der Teilhabe sollen unter anderem, gesellschaftliche Relevanz, queer feministischer Bezug, Auseinandersetzung mit aktuell politischen Themen und Internationalität, sowie den Einbezug von regionalen Akteur*innen und besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Künstler*innen sein. Hier steht auch im Raum ehemalige Mitarbeitende von Coca-Cola & Hemelinger aufzurufen, sich in einer beliebigen Form an dem Projekt zu beteiligen. So können diese gerne alte Bilder ausstellen, eine Vorlesung halten oder eine Audioinstallation einbringen. Der Call dient dazu, allen Menschen die Möglichkeit zu geben, an dem Projekt zu partizipieren und zudem explizite Personengruppen wie z.B. Hemelinger Bewohner*innen anzusprechen. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an privaten direkten Kontakten in die Kunstszene. So werden in den nächsten Tagen diverse Gespräche mit Kunstvertreter*innen aus Subkultur, Hochkultur wie z.B. Kunsthalle Bremen geführt. Zudem wird es Treffen mit Menschen aus der Streetart und Graffitiszene geben. 

Zeit bis zum Abriss nutzen 

In den Wochen vor dem Abriss soll auf dem Coca-Cola-Gelände ein In- und Outdoor-Museum für Streetart entstehen. Hierbei werden lokale Künstler*innen und Kreative aus verschiedenen Stadtteilen ihre Kunst großflächig an die Wände der Hallen und Fassaden bringen. Dazu organisieren die Veranstalter*innen einen mobilen Gerüstturm. 

Die Kunstwerke sollen in einem 4-Tages-Event für alle an Urban-Art interessierte Menschen durch eine Ausstellung mit Eventcharakter zugänglich gemacht werden. Während des Events soll es jeden Tag verschiedene Programmpunkte, wie Workshops, Musikdarstellungen und Inszenierungen geben. Damit soll Aufmerksamkeit auf die Kunstform Urban-Art und Graffiti gelenkt werden. Hier ergibt sich für Hemelingen die Chance, vor allem Menschen aus anderen Stadtteilen anzulocken und mit ihnen eine temporäre Ausstellung zu genießen. Darüber Hinaus soll es im Vorfeld des Events an zwei Tagen die Möglichkeit geben, auf dem Areal Künstler*innen beim Anfertigen ihrer Kunstwerke zuzuschauen. An den drei folgenden Wochenenden nach der 4-tägigen Ausstellung soll es außerdem die Möglichkeit geben das Areal zu besichtigen. Events sind für diese Ausstellung nicht angedacht. 

Aktuelle Relevanz 

Leerstände sinnvoll nutzen! Das ehemalige Coca-Cola Gelände steht seit Juni 2017 leer. Mit diesem Projekt wird das Gelände wiederbelebt, und öffnet einen einzigartigen Raum, mit zahlreichen Chancen, auf Zeit.

Raus aus der Pandemie! Corona hat viele Künstler*innen vor Existenzfragen gestellt. Ausstellungen wurden gecancelt, Festivals wurden abgesagt, gleichzeitig fielen die Staatshilfen für den Kunstbereich gering aus. Wir bieten Künstler*innen einen Corona-geeigneten Raum, um sich und ihre Kunst zu präsentieren. 

Wir haben Platz! Das Gelände bietet die einmalige Chance großflächige Kunstwerke anzufertigen. Visionen und Entfaltung werden hier keine Grenzen gesetzt! 

Soziales Event! Hier soll keine exklusive Veranstaltung für die „Kunstblase“ entstehen. Alle Menschen sollen angesprochen und fasziniert werden. Das einmalige Projekt soll Brücken zwischen der breiten Gesellschaft und Kunst schlagen. Einigen Künstler*innen kann beim Anfertigen ihrer Kunst zugeschaut werden. Räume für Austausch und Interaktionen werden geschaffen. 

Workshops & Partizipation! Es wird Workshops geben, die zum Partizipieren und Mitgestalten anregen. Darüber hinaus wird es für Hemelinger Kinder & Jugendliche die Möglichkeit geben, von unseren Künstler*innen zu lernen und in kleinen Gruppen Kunst zu erleben und zu gestalten.

Finanzierung/Sponsoring 

Das Projekt wird durch gemeinnützige und unentgeltliche Arbeit getragen. Für seine Finanzierung brauchen wir dennoch Unterstützer*innen, die den Künstler*innen die Realisation ihrer Arbeiten ermöglichen. Ziel ist denn, ihnen einen Fonds zur Verfügung zu stellen, womit sie ihre Kosten für Farbe und Arbeitsmaterialien decken können. Falls dieser Kostenpunkt abgedeckt werden kann, sollen die Kosten der Homepage und der Öffentlichkeitsarbeit ge-deckt werden. Der Rest soll unmittelbar an die Künstler*innen fließen. Der Kostenrahmen lässt sich auf ca. 10.000,00 Euro insgesamt schätzen. 

Wer? 

Projektleiter*innen sind Marlene Kaiser und Andreas Friedrich.

Marlene Kaiser (26) hat soeben erfolgreich ihr Bachelorstudium der Integrierten Europastudien an den Universitäten Bremen und St. Petersburg abgeschlossen. Sie hat Erfahrung mit der Kuration von Großveranstaltungen und schon beim Theater Bremen, der Berlinale und beim Internationalen Filmfestival Braunschweig mitgewirkt. Sie ist durch ihre Tätigkeiten gut in der Kunstszene vernetzt und engagiert sich gerne für neue Projekte. 

Andreas Friedrich (24) studiert Angewandte Freizeitwissenschaft an der Hochschule Bremen, ist momentan Praktikant bei der ZwischenZeitZentrale Bremen und somit immer daran interessiert, sinnvolle Zwischennutzungen zu initiieren. Außerdem ist er einer der Inhaber der Drittel Bar und des Secondhand Ladens „Defibrillator“ und somit fest in der Bremer Kultur- und Kunstszene verwurzelt. 

Zusammen mit verschiedenen Akteur*innen aus der Bremer Hoch- und Subkultur werden wir dieses Projekt umsetzen. 

DiscART – Kunst bis zum Ende 2020

Marlene Kaiser und Andreas Friedrich

Mail: 
marlene@kunstbiszumende.de
andreas@kunstbiszumende.de
discart@kunstbiszumende.de

http://www.kunstbiszumende.de