ZwischenZeitZentrale Bremen

Zwischennutzung für die alte Bremer Pathologie fällt aus

Eintrag von am 13.10.2023

Pathologie 2023

Auf der alten Bremer Pathologie liegt kein Segen. Zunächst fand sich kein Käufer, und jetzt gibt es für das Gebäude auch nicht die geplante Zwischennutzung. Warum ist das so? Und wie es geht weiter?

Als in diesen Tagen Druck auf die Leitung kam, das erste Mal wieder nach anderthalb Jahren, war es sofort vorbei mit den hehren Absichten – der Plan geplatzt, die alte Pathologie am Bremer Hulsberg für mindestens ein Jahr in Besitz zu nehmen, um daraus einen Ort der Begegnung und für Experimente zu machen. Es kann in dem imposanten und geschichtsträchtigen Gebäude keine Zwischennutzung geben, wie eigentlich vorgesehen war. Das hat am Donnerstag die Grundstücksentwicklungsgesellschaft Klinikum Bremen-Mitte (GEG) mitgeteilt. Der Grund: Die Wasserleitungen sind porös, Lecks überall, und keine Chance, sie kurzfristig zu flicken. Als Konsequenz bleibt es vorerst dabei: Totentanz im ehemaligen Leichenschauhaus.„Die Zwischennutzung der Pathologie muss aus unerwarteten technischen Gründen kurzfristig abgesagt werden“, heißt es in einer Erklärung der GEG. Erledigt habe sich damit auch der Besichtigungstermin, der für den kommenden Sonntag geplant war. „Wir verstehen, dass diese Entscheidung Enttäuschung hervorrufen kann“, so die GEG. Sie sei aber ohne Alternative gewesen. „Als wir zur Vorbereitung das Wasser angestellt haben, stellte sich heraus, dass die Leitungen regelrecht durchlöchert sind“, berichtet GEG-Chef Florian Kommer. Dass die Bremer Zwischenzeitzentrale nun nicht mehr zum Zuge komme, sei sehr ärgerlich. Umso dringender müsse dafür gesorgt werden, dass die denkmalgeschützte Pathologie in neue Hände komme, damit das Gebäude möglichst schnell saniert werde.

NEUER ANLAUF FÜR DEN VERKAUF

Im ersten Anlauf war der Verkauf gescheitert. Nach drei Monaten Ausschreibung fand sich kein einziger Bieter. Seit dieser Woche gibt es einen neuen Anlauf. Bis zum 5. Dezember, 12 Uhr, können Gebote abgegeben werden, wie aus den Unterlagen hervorgeht, die dem WESER-KURIER vorliegen.

MEHR FREIHEITEN FÜR KÄUFER

Die GEG formuliert in der Ausschreibung weiterhin auch inhaltliche Ziele. So sollen die Räume in der Pathologie, der Hörsaal zum Beispiel, wenn möglich teilweise öffentlich zugänglich sein. Wünschenswert wären im Erdgeschoss eine Gastronomie und eine 30 Quadratmeter große Fläche für einen Quartiersverein. Doch zwingend vorgeschrieben ist das alles nicht mehr. „Der Bieter erhält damit deutlich mehr Freiheiten bei der Gestaltung seines Konzepts, das er an seine baulichen und nutzungsbedingten Vorstellungen anpassen kann“, steht in den Verkaufsunterlagen. „Unter den vorherigen Bedingungen musste man fast erwarten, dass nicht verkauft werden kann“, erklärt Kommer. Die Veränderungen in der Ausschreibung dürften aber nicht als Freibrief missverstanden werden: „Das Haus ist ein Denkmal und markiert als Scharnier zwischen dem alten und neuen Hulsberg-Quartier einen besonderen Ort, dem konzeptionell Rechnung getragen werden muss. (c) Bremer Tageszeitungen AG, Weser Kurier, Martinistrasse 43, 28195 Bremen