SCHWARZMARKT FÜR NÜTZLICHES WISSEN UND NICHT-WISSEN
Eintrag von am 15.05.2019
ZZZ zu Besuch in Oldenburg
Niemandsland - Migration und Grenzarbeit an den Rändern der Ordnung - Mobile Akademie Berlin Lizenz © Nr. 6
Freitag, den 24.05.2019 | 18 Uhr | Exerzierhalle | Eintritt frei
Beim Lesen einer Landkarte kommt es vor allem auf die Striche zwischen den Flächen an: Was aber wird sichtbar, wenn man tiefer in diese Linien hineinzoomt? Jede Linie, jede Grenze zwischen zwei Gebieten wird zur Fläche. Niemandsland tritt zutage - an den Rändern der Ordnungen, als Verräumlichung einer Differenz oder als Möglichkeitsraum.
In der Geschichte diente die Bezeichnung terra nullius lange Zeit als Legitimation Grenzen überschreiten zu dürfen und Gebiete außerhalb der entstehenden Nationalstaaten zu besetzen. Die Spuren dieser europäischen Expansion ziehen sich als koloniale Denk- und Sprachmuster bis in unsere heutige Wirklichkeit hinein.
Heute lässt vor allem die grenzüberschreitende Migration von Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, auf der Suche nach einem besseren Leben, Sicherheit oder Gelderwerb, neue Grenzräume und Niemandsländer entstehen. Sie werden zugleich wieder geschlossen, illegalisiert und annektiert von politischen Ordnungen, die starke Grenzen benötigen. Diskussionen um Ein- und Ausschlüsse fordern alle Register der Gesellschaft zu Positionierungen heraus, während Geld, Waren- und Datenströme unbegrenzt zirkulieren und sich weitgehend rechtlicher Regulation entziehen.
Wo immer Grenzen neu gezogen, von Wissenschaft, Technik oder menschlichem Miteinander in Frage gestellt und verschoben werden, eröffnen sich Verhandlungsräume und verlangen ‚Grenzarbeit‘. Der Oldenburger Schwarzmarkt zoomt in die Ränder von Ordnungen hinein, wirft ein Licht auf unsere Migrationsgesellschaft und beleuchtet andere Niemandsländer: aus historischer, politischer, religiöser, wirtschaftlicher, rechtlicher, literarischer, philosophischer, künstlerischer, zwischenmenschlicher und alltäglicher Perspektive.
Der SCHWARZMARKT FÜR NÜTZLICHES WISSEN UND NICHT-WISSEN ist ein Projekt der Mobilen Akademie Berlin. Er versteht sich als interdisziplinäre Recherche über das Lernen und Verlernen und ist ein Schau- und Produktionsraum, in dem erzählerische Formen der Wissensvermittlung angeboten werden. In einer maschinisierten Arena, getaktet im Rhythmus administrierter Zeit, im Rausch der Simultanität und Kollektivität bieten Expert*innen in 180 Gesprächen ihr spezifisches Wissen an. Das Publikum kann 30-minütige Einzelsitzungen buchen oder sich über das Schwarzmarktradio in die Gespräche zuschalten. Schwarzmärkte wurden u.a. in Riga, Paris, Warschau, Wien, Berlin, Istanbul und Hamburg gezeigt.
Eine Kooperation mit
LIZENZNEHMER
OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER
Annegret Bauer Kuration
Gesine Geppert Projektleitung und Kuration
Gesche Hambach, Sophie Östrovsky Produktionsleitung
Amelie Jansen Projektmitarbeit
Clara Kaiser Ausstattung
Holger Beckschebe Technische Projektleitung
Oliver Eck Leitung Veranstaltungstechnik
Veranstaltungstechniker*innen Ton & Licht
Anita Bruns Leitung Maskenbildnerei
Marc Voss Leitung Requisite
Ursula Heller, Etta Braukmann Leitung KostümabteilungSchalter, Dekoration, Kostüme und Requisiten wurden in den
Werkstätten des Oldenburgischen Staatstheaters gefertigt.
LIZENZGEBER
MOBILE AKADEMIE BERLIN
Hannah Hurtzig & Marian Kaiser
STIFTUNG NIEDERSACHSEN
Dr. Gesa Schönermark Projektleitung
KOOPERATIONSPARTNER
CARL VON OSSIETZKY UNIVERSITÄT OLDENBURG
CENTER FOR MIGRATION, EDUCATION AND CULTURAL STUDIES
Prof. Dr. Paul Mecheril & Antonia Kiel
TERMINE
Freitag, den 24.05.2019 18.00 Uhr
Hier geht's zur facebook-Veranstaltung
Hier geht's zur Themenliste der Expert*innen
Diesen Artikel bookmarken bei ...
(WURST CASE)
Impressum
Datenschutz