ZwischenZeitZentrale Bremen

Kreativ bis zum Abriss / Zwischennutzung

Eintrag von am 26.04.2019

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Fachausschuss des Beirats Östliche Vorstadt besucht die Hulsberg Crowd – Nutzung nur noch bis Ende Juni 2019
Nur noch bis Ende Juni bietet das frühere Schwesternwohnheim Platz für Kreative und Initiativen, danach rücken die Abrissbagger an.

Hulsberg. Initiativen, Kunstschaffende, Menschen, die sich ausprobieren und Menschen, die einfach nur arbeiten wollen: Das Projekt Hulsberg Crowd im ehemaligen Schwesternwohnheim des Klinikums Bremen-Mitte bietet bis Ende Juni Platz für verschiedenste Interessen. Davon hat sich der Fachausschuss Soziales, Integration und Kultur des Beirats Östliche Vorstadt auf seiner jüngsten Sitzung überzeugen können.
„Wir begleiten das Projekt Hulsberg Crowd intensiv“, berichtet Oliver Hasemann von der Zwischenzeitzentrale (ZZZ). Im April vergangenen Jahres hätten sie bei der Grundstücksentwicklungsgesellschaft Klinikum Bremen-Mitte (GEG) nachgefragt, was mit dem ehemaligen Schwesternwohnheim sei, der Einzug sei dann im November erfolgt.
„Unsere Gedanken zu Beginn waren: Doof, in einem Gebäude zu sein, das bald nicht mehr da ist. Man macht es, wie es möglich ist und nicht so superintensiv.“ Doch für einige sei das auch so in Ordnung: „Die sagen ,Das ist jetzt gut so und danach mache ich etwas anderes’.“ Andere Kreative jedoch, die sich geformt hätten, hätten gerne nach dieser Zeit andere Räumlichkeiten. Insgesamt schätzt Oliver Hasemann die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer der Hulsberg Crowd auf insgesamt 60 bis 70 Personen. Die ZZZ ist Mieterin der Immobilie und zahlt an den städtischen Klinikverbund Gesundheit Nord (Geno) die Nebenkosten für Wasser, Strom und Heizung. Die Hulsberg- Crowd-Miete pro Quadratmeter beträgt daher zwischen zwei bis sechs Euro: „Da kommen wir wohl bei Null raus.“
Zwischen zehn bis 20 Quadratmeter sind die Räumlichkeiten groß, sie beherbergen Konzertveranstalter, Ateliers und diverse Gruppen wie zum Beispiel die Stadtteil-Genossenschaft Hulsberg: „Wir sind glücklich, hier ein Büro zu haben“, sagt Margot Müller, Vorsitzende des Aufsichtsrates der Genossenschaft. „Und wir nutzen das Büro auch häufig.“ Ein paar Türen weiter wird gearbeitet, der Verein „Unperform“ probt ein Stück. Und der „a Raum“ hat sich zum Ziel gesetzt, Ausstellungen zu organisieren: Die nächste gibt es vom 24. bis 27. Mai in den Räumlichkeiten der Hulsberg Crowd – Titel: „Leerstand“. Gleich nebenan hält die Künstlerin Heike Seyffarth einen Vortrag zu ihrer Ausstellung „Wohin des Weges?“
„Einfach einsteigen“ setzt auf einen umlagefinanzierten ÖPNV: „Wir hoffen, dass eine Umlage dazu dienen kann, das sonst nichts bezahlt werden muss“, sagt Wolfgang Geißler von der Initiative. 19,11 Euro soll diese monatliche Umlage betragen, die je zur Hälfte von Unternehmen und Bürgerinnen und Bürgern getragen werden soll. „Wir hoffen, dass sich ein Sog entwickelt und dass wir das Konzept in den Koalitionsvertrag bekommen“, erklärt er. Während für das Konzept von „Einfach einsteigen“ Hoffnung besteht, ist für das Gebäude der Hulsberg Crowd Ende Juni 2019 dann schon wieder alles vorbei. „Am 9. Juli kommt der Bagger, das ist unsere Info. Die Abrissfirmen waren bereits da, um sich Wände und Böden anzuschauen“, sagt Hasemann. Danach werde die Fläche erst einmal ein Parkplatz sein, danach dann bebaut.
Bis dahin wird sich die Hulsberg Crowd noch mit diversen Veranstaltungen im Mai und Juni aktiv zeigen. Wer an diesem Programm Interesse hat, kann sich im Internet unter www.hulsbergcrowd.de näher informieren.
(c) Weser Kurier, Bremer Tageszeitungen AG, Matthias Holthaus