ZwischenZeitZentrale Bremen

Kabinett der Exoten Transkulturelle Prozesse im Wohnen

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In einem Ausstellungsszenario wird das Wohnen als privater Ort und alltägliche Handlung zur Plattform einer öffentlichen Inszenierung von Kulturproduktion. Die in einem Raum sich aufeinander treffende Einrichtungen und Lebensentwürfe migrantischer Akteure erfordern die Gegenüberstellung und das überprüfen eigener Klischees. Eine Wohnung verwandelt sich in einen Ausstellungsort: Durch das ständige Changieren zwischen Wohn-und Ausstellungssituationen rückt das so banale Phänomen in den Fokus der Untersuchung. Es wird zu einem Forschungslabor, indem der Besucher durch vergleichendes Wahrnehmen Differenzen und Gemeinsamkeiten entdecken kann: Wem gehört was? Welche Dinge passen zusammen, welche nicht? Was ist mir fremd und wo finde ich mich schließlich selbst wieder? Der Besucher ist zu Gast bei den unterschiedlichsten Bewohnern – ohne das Zimmer je zu verlassen.

Vorstellungen von Eigenem und Anderem, Gleichheit und Differenz kommen ins Wanken. Klar abgesteckte Identitäten lösen sich zu Gunsten von sich überlagernden Beziehungsgeflechten auf. Zurück bleibt eine Vielfalt an Individuen, die durch die Aneignung verschiedenster Einflüsse zusammenhängen. Diese Durchdringung der Kulturen ist es, die das Wohnen poetisch macht.

Realisierung einer Ausstellung zum Thema: Transkulturelles Wohnen. Mit Hilfe einer »Musterwohnung« sollen sowohl Patchwork-Identitäten einer Kultur, als auch eines einzelnen Individuums erforschbar werden. Als Spiegel der Gesellschaft ermöglicht der private Wohnraum eine Auseinandersetzung mit der Frage, was die vermeintlich eigene und was die fremde Kultur ist.

Die Einrichtungen fünf in Deutschland lebenden Menschen mit unterschiedlichsten Migrationshintergrund werden in einem Wohnraum kombiniert. Der Betrachter befindet sich in einer intimen Atmosphäre. Durch die vertonten Geschichten, die überall im Raum installiert sind, erkennt der Besucher die fünf Akteure und erfährt mehr über ihre unterschiedlichen Identitäten. Eine Online-Plattform, die in der Installation integriert ist, zeigt zugleich meine theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema, es ist den Besuchern überlassen,weitere Informationen zu erhalten.

Astrid Hesse, Absolventin des Masterstudiums Integriertes Design, bei Prof. Detlef Rahe, Prof. Roland Lambrette und Dr. Mona Schieren 
Hochschule für Künste, Am Speicher XI 8, 28217 Bremen

Zeitraum

27.03.2017 - 14.04.2017

Kontaktdaten

Astrid Hesse
28201 Bremen

Fotos

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