ZZZ zu Besuch in Frankfurt am Main: SECOND HAND SPACES - über das Recyceln von Orten im städtischen Wandel Do., 28. November 2013, 19 Uhr - Lesung und Diskussion im Deutschen Architekturmuseum, Frankfurt am Main
Eintrag von am 22.10.2013
Mit dem Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft verändern sich Ansprüche an den Stadtraum. Gleichzeitig fallen vielerorts Räume brach, die die Grundlage für second hand spaces bieten können. So werden Ateliers in einer ehemaligen Schuhfabrik eingerichtet, ein alter Güterbahnhof als Kletterpark genutzt und ein Freibad zum Zeltplatz verwandelt.
Die vier Herausgeber der Publikation Second Hand Spaces (Jovis Verlag) tragen an diesem Abend Passagen aus dem Buch vor. Eingeladen haben sie Jakob Sturm von der Frankfurter Agentur R A D A R. Zusammen mit dem Publikum werden sie über Chancen und Grenzen „kreativer Raumnutzungen" für die Stadtentwicklung diskutieren: Welche Art von Räumen fragen Wissens- und Kreativarbeiter nach? Wie kann der Wandel genutzt werden, um Städte nachhaltiger zu machen und Ressourcen zu schonen? Welche Rolle spielt die Zwischen-, Um- und Wiedernutzung von Leerstand dabei? Und bieten Second Hand Spaces auch Möglichkeiten, Leerstände für innovative Wohnformen zu nutzen?
Die vier Herausgeber (Michael Ziehl, Sarah Oßwald, Oliver Hasemann und Daniel Schnier) betreiben im Auftrag der Stadt Bremen die ZZZ - ZwischenZeitZentrale. Jakob Sturm ist Projektleiter der Produktions- und Ausstellungsplattform basis e.V. und Geschäftsführer der Agentur R A D A R, die im Auftrag der Stadt Frankfurt leerstehende Räume an Kreativschaffende vermittelt. Moderiert wird der Abend von Birgit Kaspar vom Netzwerk für gemeinschaftliches Wohnen e.V.
Zur Publikation:
Second Hand Spaces schöpfen an vakanten Orten aus der Atmosphäre, den Spuren, den Überbleibseln und der Geschichte der vorherigen Nutzung. Ihre Akteure entwickeln aus dem Ort heraus eine eigene Ästhetik, die durch Einfachheit und Improvisationen gekennzeichnet ist. Neue Ideen werden ausprobiert und Überraschungsmomente in der Stadt geschaffen. Second hand spaces entwickeln sich vor dem Hintergrund veränderter Ansprüche an Stadträume und bieten bei geringer Miete Platz für Interaktion, Partizipation und Start-ups. Sie eröffnen der Stadtplanung neue Handlungsansätze und leisten gleichzeitig einen nachhaltigen Beitrag zum städtischen Wandel. In neun Essays und fünfzehn Projektbeispielen blicken 27 Experten hinter die Kulissen, auf die Akteure und auf die Wirkungen von second hand spaces.
Pressestimmen:
„Durch das Buch wird eine Utopie deutlich, was Stadt auch sein könnte, nämlich ein Raum, der tagtäglich durch seine Nutzer_innen neu produziert wird. Es zeigt aber auch, dass eine Nutzung vakanter Räume ohne ein Bündnis mit aufgeschlossenen Segmenten der Verwaltung und womöglich der Immobilienwirtschaft nur schwer möglich ist. Die Verwaltung wiederum braucht den politischen Druck, der durch soziale Proteste und Bewegungen erst entsteht: Die altbekannte Mehrdeutigkeit von Protest und Modernisierung, von Revolte und Rekuperation also." Bernd Hüttner / dérive
Donnerstag, den 28.11.2013 um 19Uhr, Deutsche Architekturmuseum DAM, Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main.
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