ZwischenZeitZentrale Bremen

Ein Ort für Design: HfK-Jahresausstellung 2016 in Blumenthal

Eintrag von am 27.06.2016

HfKJA2016Blumenthal

Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge Integriertes Design und Digitale Medien präsentieren Abschlussarbeiten /
Eröffnung und Verleihung des Frese-Design-Preises 2016 am 1. Juli, um 19 Uhr

Was bewegt die nächste Generation an Gestalterinnen und Gestaltern? Welche Ideen stecken hinter ihren Entwürfen in den Feldern Design und Digitale Medien?
Unterschiedlichste Arbeiten - von Materialforschungen, Produktdesign und Publikationen, über grafische Arbeiten, Film-, Fotoarbeiten und Illustrationen, bis hin zu Installationen, Computerkunst, Interaction Design oder Mode - sind in der diesjährigen Jahresausstellung der Hochschule für Künste Bremen zu sehen. Am 2. und 3. Juli zeigen 32 Absolventinnen und Absolventen die ganze Bandbreite gestalterischer Kreativität.

Jahresausstellung 2016 am 2. und 3. Juli 2016 in Blumenthal
Abschlussarbeiten der HfK-Studiengänge
Integriertes Design und Digitale Medien

Altes Rathaus Blumenthal, Landrat-Christians-Straße 107/108, geöffnet von 12 bis 21 Uhr; Der Eintritt ist frei

Eröffnung und Verleihung des Frese-Design-Preises 2016
Freitag, 1. Juli 2016, um 19 Uhr


Ein neuer Ort - das Alte Rathaus Blumenthal

Abseits der zentralen Bremer Kulturorte bietet das Alte Rathaus in Blumenthal, eine leerstehende, 100 Jahre alte Villa, ein besonderes Potential, wie die Ausstellungskuratoren Lisa Ehehalt und Lennart Hespenheide erklären: „Die Atmosphäre ist in nahezu jedem Raum des Gebäudes einzigartig - oben steht man in herrschaftlichen, lichtdurchfluteten Räumen, im Keller befinden sich ehemalige, düstere Gefängniszellen. Für die Studierenden ist es sehr spannend, ihre vielfältigen Arbeiten in einem Gebäude zu inszenieren, das selbst verschiedene Atmosphären besitzt."

Partizipation der Passanten

Dass Kunst und Design überall stattfinden können, zeigt die Ausstellung anhand einer Reihe von partizipativen Arbeiten im Öffentlichen Raum: Eine mobile Pop-up-Werkstatt verspricht nicht nur Hilfe bei Fahrradpannen unterwegs, sondern auch Raum für Kommunikation. Dieses Prinzip greift auch die Stadtküche auf: Sie macht den Marktplatz zu mehr als einer Einkaufsmöglichkeit, zum zentralen Treffpunkt im öffentlichen Raum, und Ernährung selbst zur öffentlichen Angelegenheit.

Auf Spuren der Krise

Lebensräume verändern sich: Beeindruckende Fotografien aus Südkorea bringen uns die Umstrukturierung ganzer Stadträume nahe. Lokales Kulturgut mitsamt der Erinnerung daran ist dort dem Wettbewerb um die modernsten, teuersten und größten Hochhäuser zum Opfer gefallen. In Athen leben Menschen in besetzten Wohnungen: Für viele Opfer der Krise ist es eine Notlösung, für andere eine neue, staatsunabhängige Form von Gemeinschaft. Eine weitere Publikation nimmt die politischen und medialen Entwicklungen in der Ukraine in den Fokus, insbesondere die Sicht der am Konflikt beteiligten Personen.

Produkte für die Zukunft

Überlegungen zum gesellschaftlichen Fortschritt werden auch in einer kritischen Magazinpublikation über die Folgen der Erschaffung des Internets angestellt. Lösungsorientiert zeigen sie sich innerhalb zukunftsweisender Materialforschungen: Als Abfall deklarierte Ressourcen wie das zu Tonnen an Strände gespülte Seegras oder Tierknochen aus Schlachtresten bilden die Basis für gestalterische Arbeiten und innovatives Produktdesign. Wie Kleinstcomputer in Zukunft besser genutzt werden können, zeigt kluges Interaction Design am Beispiel von Smartwatches.

Talkshow mit Marx und Freud

Auch zeitlose Werke aus Literatur, Theater und Film sind Ausgangspunkt künstlerischer Arbeiten: Acht schwere Masken aus Glas und Aluminium symbolisieren die Todsünden in Dante Alighieris Göttlicher Komödie, von denen sich der Protagonist auf dem Weg ins Paradies reinigen muss.
Sigmund Freud und Karl Marx erwachen in einem animierten Kurzfilm zum Leben, um über die Rolle des jungen Prinzen Ödipus in der Gesellschaft zu diskutieren. Schließlich ist der Traum von der Erschaffung eines künstlichen Menschen, einst in Fritz Langs Film Metropolis als Utopie angekündigt, heute durch Roboterskelette und intelligente Prothesen zur Realität geworden.

Infiziert - von Viren und Algorithmen

Wie Klang unsere Wahrnehmung beeinflusst, weiß jeder, der einen Ohrwurm mit sich trägt. Eine Medienklanginstallation verspricht, hartnäckige Audioviren aus unseren Köpfen zu beseitigen. Eine erweiterte Wahrnehmung bietet auch der Blick durch die virtuelle Brille: 3-D-animiert zeigt ein experimentell-meditativer Dokumentarfilm die Schönheit der auf Algorithmen basierten Computerkunst.

Frese-Design-Preis 2016

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 1. Juli werden HfK-Absolventinnen und Absolventen mit dem Frese-Design-Preis für herausragende gestalterische Abschlussarbeiten ausgezeichnet, gestiftet von der Petra und Dieter Frese Stiftung Bremen und dotiert mit insgesamt 10.000 Euro.

Herzlichen Dank an die Petra und Dieter Frese Stiftung Bremen sowie ZZZ - ZwischenZeitZentrale Bremen, Bürgerstiftung Blumenthal, WFB - Wirtschaftsförderung Bremen und Immobilien Bremen und viele weitere.....